Donnerstag | 13.03.2025 | 19.30 Uhr
Macbeth
Schauspielhaus Bochum
© Armin Smailovic
Der Krieg ist vorbei. Macbeth und sein Freund Banquo kehren vom Schlachtfeld zurück. Sie haben gewonnen, sind voller Adrenalin, ihre Schwerter feucht noch vom Blut. Von überall hallt der Name Macbeth wider, schwirrt die Luft vor Geschichten, wie leicht ihm das Morden fiel. Macbeth dem Helden, Killer im Dienst vom König und Vaterland, fällt eine große Zukunft anheim. Seltsame Kreaturen sagen ihm das Königtum voraus. Was dafür benötigt wird, sind Handlungen, die im Blut baden. Macbeth soll nur auf den Blutdurst hören, der in ihm wohnt. Von seiner Frau ermutigt, mordet er sich seinen Weg zur absoluten Macht frei: zuerst den König, dann seine besten Freunde, dann ihre Familien inklusive ihrer Kinder. Die Voraussage der Hexen scheint erfüllt, zumindest teilweise. Die Freude der absoluten Macht aber fehlt. Macbeth und seine Lady werden von Schuldgefühlen und Reue verzehrt. Unabwendbar wird auch der zweite Teil der Voraussage sich erfüllen, wie unwahrscheinlich auch dessen Voraussetzungen sind. Von Freund und Feind verlassen, bleibt Macbeth nur eine Befreiung – die von sich selbst. Macbeth ist Shakespeares kürzeste und blutigste Tragödie. Das zwischen 1603 und 1607 geschriebene Werk basiert teilweise auf der wahren Geschichte des schottischen Königs Macbeth (1005–1057), der 1040 den Thron bestieg, indem er König Duncan I. tötete. Obwohl seine Taten uns als unvorstellbar und unmenschlich erscheinen, gibt es das unbehagliche Gefühl, Macbeth sei nicht nur Monster. Auch wenn er in Blut badet, denkt Macbeth über seine Menschlichkeit nach, betrachtet seine Handlungen als Ausdruck eines größeren Gedankens: ein schwarzer Gedanke, aber ein Gedanke. Er erinnert uns daran, dass der Mensch ein reflektierendes Tier ist. Macbeth ist der Mensch, der wir sein könnten, wenn jemand bei uns die falschen Knöpfe drückt. Schaudernd vor Macbeths Verbrechen, schaudern wir vor uns selbst. Jens Harzer und Johan Simons verbindet seit Jahren eine fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit, von der Inszenierungen wie beispielsweise Der Schimmelreiter von Theodor Storm, Deutschstunde von Siegfried Lenz oder Dostojewskijs Der Idiot zeugen. Am Schauspielhaus Bochum ist, nach Heinrich von Kleists Penthesilea und Anton Tschechows Iwanow, Macbeth nun ihre dritte gemeinsame Arbeit.
Apollo-Theater, Morleystraße 1, Siegen
0271/77027720
Donnerstag | 13.03.2025 | 20 Uhr
Drama Statt Siegen
Film
Drama Statt Siegen | Film
Ein Theaterstück, das "Film" heißt? So ist es! Denn das Medium Film ist allgegenwärtig in dieser selbstironischen und voller Wortwitz steckenden Komödie von Igor Bauersima und Réjane Desvignes. Schauspiellegende Marina von Berg lädt hoffnungsvolle Jungstars und etablierte Filmikonen zu sich in ihre Villa. An diesem Abend soll der Starregisseur Frankie sie alle vertraut machen mit einem besonderen Projekt: dem Film, der Marinas Karriere beschließen und ein Meilenstein der cineastischen Kunst werden soll. Leider stellt sich heraus, dass Frankie nicht die leiseste Ahnung hat, worum es in seinem eigenen Film gehen soll. Als auch noch das Luxuscatering auf der vereisten Straße verunglückt und die Villa immer mehr durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird, kann nur noch der Mann vom Pizzalieferdienst die Situation retten. Der hat nämlich neben Pizza Quattro Stagioni auch jede Menge gute Ideen für ein Drehbuch im Gepäck. "Film" ist die dreißigste abendfüllende Theaterproduktion des Theaterensembles
Drama Statt Siegen
Kulturhaus Lÿz, St.-Johann-Str. 18, Siegen
0271/333-2448
[Karten]
Donnerstag | 13.03.2025 | 20.00 Uhr
Morgen ist auch noch ein Tag
(I 2023, 119 Minuten, ab 12) Italien, 1946. In einem Wohnblock in Rom lebt Delia (Paola Cortellesi) ein entbehrungsreiches Leben: Ihr Mann Ivano (Valerio Mastandrea) geht zur Arbeit, Delia kümmert sich um den kranken Großvater und die drei Kinder, zwei kleinere Jungs und die fast erwachsene Marcella (Romana Maggiora Vergano), bessert zusätzlich das stets zu knappe Geld mit allerlei kleinen Jobs auf - und wird bei jeder Gelegenheit von ihrem Mann geschlagen
Viktoria Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz 6
02733 61467
[Karten]